Hardliner
Mit dem Hardliner-Konzept versuchen wir bei Bildschirmspielern die
begrenzte sinnliche Erfahrung durch authentische Erlebnisse auszugleichen,
welche aus der Beschäftigung mit Computerspiele entstehen. |
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Die
dargestellte und ausgeübte Gewaltdarstellung und -verherrlichung
in Bildschirmspielen galt in der medienpädagogischen Diskussion
Mitte der 80iger Jahre als ein Stein des Anstosses, Bildschirmspiele
als nicht kind- und jugendgerecht einzustufen. Auch heute noch herrscht
das damals geprägte Vorurteil "Computerspiele machen aggressiv"
in den Köpfen der meisten Pädagogen vor. Indizierung als
bewahrpädagogische Maßnahme dient zumeist als "Alibi",
etwas Pädagogisches getan zu haben. |
Die Alternative zur Indizierung, jegliche Programme freizugeben und sich
als Pädagoge nicht mehr darum zu kümmern, erscheint allerdings
auch nicht verlockend. Stattdessen sehen wir gerade hinsichtlich der Spiele
mit Gewaltinhalten eine aktive, medienpädagogische Jugendarbeit als
eine Art beziehungsaufbauenden, erzieherischen und "aktiven"
Jugendschutz angebracht. Pädagogen, welche sich mit den Alltagsmedien
der Kinder und Jugendlichen beschäftigen, erhalten nicht nur Einblick
in deren Alltagswirklichkeit, sondern bemerken vielleicht auch die latente
Kommunikationsbedürfnisse und -themen, welche die Beschäftigung
mit indizierten Gewaltspielen verzeichnen. In diesem Sinne sehen wir im
"Hardliner"-Ansatz die Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen
mit Gewaltspielen nicht als eine Ursache von Aggression und Gewalt an,
sondern eher als ein Symptom - als ein Versuch Probleme mit und Fragestellungen
zu Gewalt in unserer Gesellschaft zu bearbeiten. Der von uns entwickelte
"Hardliner"-Ansatz eignet sich für die Arbeit zum Thema
Gewaltprävention mit außerschulische Gruppen und als Idee für
Projektwochen und Bildungsfahrten für Schulklassen.
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