Beteiligungsinitiativen sind in diesem Themenbereich immer noch
am häufigsten zu finden, nicht ohne Grund:
Kinder und Jugendliche sind die besten Experten vor Ort und sie
sind nach unseren Erfahrungen durchaus in der Lage, sehr präzise
ihre Wünsche und Bedürfnisse zu artikulieren. Außerdem
ist der Verzicht auf die Beteiligung der zukünftigen Nutzer
oftmals ein teurer Planungsfehler. Denn eine fachgerechte Planung
mit den Kindern und Jugendlichen führt zu einer größeren
Identifikation, einem größeren Engagement bei der Einrichtung,
Erhaltung und Pflege, einem insgesamt verantwortungsvolleren Umgang
und oftmals ist eine gewünschte "Modellierung" des
Geländes mit einem Bagger sogar billiger als eine standardmäßige
"Möblierung" mit teurem Spielgerät.Der Hinweis
auf Spiel- und Aktionsräume für ältere Kinder und
Jugendliche ist in diesem Kontext von besonderer Bedeutung. Diese
werden bisher noch sehr häufig vergessen und die Jugendlichen
sind deshalb oft unfreiwillige Mitbenutzer, einfach weil ihnen meist
keine eigenen, nicht kommerziellen oder von Sportvereinen besetzten
Orte und Treffpunkte zur Verfügung stehen. So werden sie meist
als Störer oder Randalierer auf Kleinkinderspielplätzen
wahrgenommen.
Spielraumplanung mit Kindern und Jugendlichen bedeutet oftmals auch
den Verzicht auf "Spielghettos". Statt dessen wünschen
sie sich breite Wohnwege und öffentliche Plätze, sowie
den Straßenbereich als Spielort. Hauseingangsbereiche, Höfe
und hausnahe Bereiche sind sowieso die beliebtesten Aufenthaltsorte
der Kleinkinder. Ziel einer "bespielbaren Stadt" ist neben
einer guten Versorgung mit interessanten Spielräumen, die Verbindung
dieser Flächen. Sie müssen für Kinder zu Fuß
oder per Fahrrad ohne besondere Gefährdung möglichst direkt
erreichbar sein, um eine kontinuierliche Erweiterung der Aktionsradien
der Kinder zu fördern.
Um hier Verbesserungen zu schaffen bedarf es neben der Beteiligung
von Kindern und Jugendlichen vor allem auch einer gemeinsamen Offensive
von Stadtplanung, Verkehrsplanung, Garten- und Landschaftsplanung,
Schule und Jugendhilfe.
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